Björn Lakenmacher, MdL

Sven Herzberger: Der Möglichmacher

Sven Herzberger will mit Hilfe von CDU bis Die Linke Landrat werden

»Der Ausgleichende« und »Der Möglichmacher« steht auf den Wahlplakaten von Sven Herzberger. Bisher ist er parteiloser Bürgermeister von Zeuthen. Am 8. Oktober will er Landrat von Dahme-Spreewald werden. Ausgleichen und Möglichmachen müssen seine Stärken sein. Das stellt er allein schon dadurch unter Beweis, wer seine Kandidatur unterstützt. Das reicht von der Linken über die Freien Wähler und die Unabhängigen Bürgerlisten bis hin zu CDU und FDP. Sie alle haben sich schon zu ihm bekannt. Hinzu könnten noch die Grünen kommen, die darüber im September entscheiden wollen.

 Sven Herzberger am Mittwoch an der alten Wassermühle von Königs Wusterhausen vor einem Bild von sich selbst Foto: nd/Andreas Fritsche Sven Herzberger am Mittwoch an der alten Wassermühle von Königs Wusterhausen vor einem Bild von sich selbst Foto: nd/Andreas Fritsche

Die Wahl findet am 8. Oktober statt. Landrat Stephan Loge (SPD) verabschiedet sich in den Ruhestand. Seine Partei regiert den Landkreis seit einer gefühlten Ewigkeit und so soll es nach dem Willen der Sozialdemokraten auch bleiben. Loges Stellvertreterin Susanne Rieckhof (SPD) soll den Landratsposten gewissermaßen erben.

Doch Konkurrent Herzberger sagt am Mittwochnachmittag: »Seit mehr als 30 Jahren wird der Landrat von einer Partei gestellt. Ich trete an, damit sich das ändert.« Auf dem Hof der Alten Wassermühle von Schloss Königs Wusterhausen stellt der 54-Jährige seine Kampagne vor. »Ich werde nicht alles anders machen, aber vieles besser«, verspricht er und nennt einige inhaltliche Punkte: Dass die Milch aus dem Süden des Landkreises nach Niedersachsen oder Bayern geliefert werde anstatt in die Schulen und Kitas von Dahme-Spreewald, das sollte nicht sein. Und die Diskussion über ein Ausbildungszentrum für Handel und Handwerk in Dahme-Spreewald solle zu Ende geführt und seine Einrichtung gegebenenfalls unterstützt werden.

CDU und FDP haben Unvereinbarkeitsbeschlüsse, die Koalitionen mit der Linken verbieten. Ein solcher Fall liegt hier aber nicht vor. Alle Beteiligten haben für sich beschlossen, dass sie den parteilosen Herzberger unterstützen wollen. Die CDU hätte auch einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken können, erinnert der CDU-Kreisvorsitzende Björn Lakenmacher an der Wassermühle. »Es hätte Optionen gegeben.« Aber als die CDU davon gehört habe, dass Herzberger als Landrat kandidieren wolle, habe sie überlegt und einstimmig bei einem Kreisparteitag entschieden, sich hinter ihn zu stellen. Es gehe darum, gegen eine »verfilzte, lähmende, nicht mehr hinnehmbare Politik« zu kämpfen und dafür, dass es in Dahme-Spreewald »kein zweites Sonneberg« gebe, sagt Lakenmacher.