Vorreiterrolle des Dahmer Altenpflegeheims entpuppt sich als Fallstrick

Luckau

16.03.2009, 04:30 Uhr | Lausitzer Rundschau/Carmen Berg

Dass Politiker sich für das Altenpflegeheim der MED an der Dahmer Karl-Liebknecht-Allee interessieren, sei selten geworden, sagt MED-Geschäftsführer Rainer Erlekampf. Dabei hätten sich Anfang der 1990er-Jahre Minister die Klinke in die Hand gegeben. Damals war das Haus landesweites Vorzeigeobjekt. Später sei die Vorreiterrolle dem gemeinnützigen Träger auf die Füße gefallen, so der Chef.

Der stellvertretende Brandenburger CDU-Landeschef Sven Petke und Parteikollege Björn Lakenmacher, die für die Landtagswahl im Herbst kandidieren, wollen sich ein Bild von der Pflegesituation im Land machen. „Es ist schön im Heim. Ich werde umsorgt, habe es bequem. Aber ich habe auch viel verloren“, erzählt Hildegard Schubert (88). Sie ist im November in das Dahmer Altenheim eingezogen. Durch Krankheit war sie pflegebedürftig geworden. Ihr Einzelzimmer hat die Seniorin mit Erinnerungen an das frühere Zuhause ausgestattet. An der Wand hängt ein Bild von dem Bauernhaus in Körba, in dem sie mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann lebte.

 

Im Jahr 1993 sei die MED mit einem der ersten Altenheimneubauten nach der Wende in Brandenburg auf den Markt gegangen, blickt Rainer Erlekampf zurück. „Damals gab es noch kein Altenheimbauprogramm und kein Investitionsprogramm Pflege“, erzählt er. Das Dahmer Haus sei ein positives Signal gewesen.
aktualisiert von Bjoern Lakenmacher, 04.06.2009, 22:33 Uhr