Diebe fühlen sich immer wohler in Brandenburg: Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist im vergangenen Jahr um 17 Prozent auf 5228 Fälle gestiegen. „Insbesondere das Berliner Umland ist von dieser Heimsuchung betroffen“, sagte Innenminister Dietmar Woidke (SPD), der gestern in Potsdam die Kriminalitätsstatistik für 2012 vorstellte. Im Speckgürtel wurde demnach 2947 mal eingebrochen (siehe Grafik). Ebenfalls alarmierend: Rechtsextreme Gewalt ist wieder auf dem Vormarsch. Insgesamt ging die Zahl der Straftaten aber leicht zurück – auch bei den Autodiebstählen.
Die Einbrecher werden offenbar dreister, steigen immer häufiger am helllichten Tag ein: 45 Prozent der Einbrüche geschehen tagsüber. 2007 waren es noch 16 Prozent. „Das ist ein drastischer Anstieg“, sagte Polizeipräsident Arne Feuring. Nur jeder dritte Bruch wird aufgeklärt.
Deutlich zugenommen haben rechtsextreme Straftaten. Sie stiegen um 19 Prozent auf 1354 Fälle. Auch die Zahl der rechts motivierten Gewalttaten wuchs von 36 auf 58. Brandenburg habe es mit „hochgefährlichen Gruppierungen speziell im rechtsextremen Bereich“ zu tun, so Woidke. „Wir dürfen das Ganze nicht verharmlosen.“ Links motivierte Delikte stiegen ebenfalls an: von 138 auf 166 Fälle.
Brandenburg sei zu einem „Mekka für Einbrecher“ geworden, kritisierte der CDU-Innenexperte Björn Lakenmacher. Durch den Personalabbau würde die Polizei inzwischen auf Verschleiß arbeiten. Die Kripogewerkschaft BDK forderte, den Stellenabbau bei der Polizei umgehend zu stoppen.
[Quelle: MAZ/Thorsten Gellner]