Ein Gespräch zum Thema „Fusionen und Freiwilligkeit“ hat es am gestrigen Montag im Amt Unterspreewald gegeben. Dort war eine CDU-Delegation aus dem brandenburgischen Landtag zu Gast.
06.12.2011
Die Ämter Unterspreewald und Golßener Land hatten vor einigen Wochen bekannt gegeben, fusionieren zu wollen.
„Wir stehen noch ganz am Anfang eines Prozesses, der noch ein Jahr dauern wird“, betonte Unterspreewalds Amtsdirektor Jens-Hermann Kleine (CDU). Am heutigen Dienstag soll im Amtsausschuss offiziell der Auftrag erteilt werden, in Verhandlungen über die Fusion der beiden Verwaltungen zu gehen.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Henryk Wichmann, der am Montag vor Ort im Unterspreewald war, äußerte sich nach den Gesprächen optimistisch über die Bestrebungen der Nachbar-Ämter. „Der eingeschlagene Weg ist genau der richtige“, sagte er. Er bezeichnete es zudem als wichtig, sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen und plädierte generell für individuelle, flexible Lösungen. Aus der Ferne, „Muster oder Schablonen“ anzulegen, sei hingegen der falsche Weg – zumal, wenn sich am Ende die Menschen in den Strukturen nicht wohlfühlten. „Als Oppositionspartei wollen wir natürlich einen Gegenentwurf präsentieren“, sagte der Landtagsabgeordnete. Wichmann kritisierte dabei die jüngst von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) im RUNDSCHAU-Gespräch genannten Zahlen. „12 000 Einwohner pro Gemeinde oder 200 000 pro Landkreis – davon halten wir überhaupt nichts“, betonte er.
Mit Zahlen und Größen zu operieren, bezeichnete auch der Landtagsabgeordnete Björn Lakenmacher (CDU) als „unpassend“. Er bedauerte zudem das jüngst am Bürgervotum gescheiterte Zusammengehen der Stadt Luckau mit der Gemeinde Heideblick. „Hier hatten einige unberechtigterweise den Eindruck, dass Heideblick annektiert wird. Das war mitnichten der Fall“, sagte Lakenmacher. Leider sei das im Meinungsbild verhaftet geblieben. Im Hinblick auf weitere Fusionsbestrebungen müsse man diese Erfahrung jetzt mitnehmen.(LR/M.Hecht)